Archiv für die Kategorie 'Grundsätzliches'

Der Kunde ist doch König…auch wenn er sich nicht immer so verhält

Donnerstag, 19. März 2009

rose-i_200.jpgVor Jahren gab es doch mal ein Buch mit demTitel: „Das einzige was stört, ist der Kunde „. Hier ist eine indische Antwort auf die „Servicewüste Deutschland“:

„Der Kunde ist der wichtigste Besucher in unserem Haus.

Er ist nicht von uns abhängig. Wir sind von ihm abhängig.

Er unterbricht nicht unsere Arbeit, sondern er ist das Ziel unserer Arbeit.

Für unsere Aufgabe ist er kein Außenseiter. Er ist Teil unserer Aufgabe.

Wir tuen ihm keinen Gefallen, wenn wir ihm einen Dienst erweisen.

Er tut uns einen Gefallen, indem er uns die Möglichkeit dazu bietet.

Mahatma Gandi

Menschenrechtslage in Deutschland

Sonntag, 15. Februar 2009

Die Menschenrechtslage in Deutschland wurde zum erstenmal vom UN-Menschenrechtsrat überprüft. Der UN-Menschenrechtsrat praktiziert seit dem vergangenen Jahr ein neues Prüfungsverfahren: den Universal Periodic Review (UPR). Am 2. Februar 2009 stand erstmals die Menschenrechtslage in Deutschland auf dem Prüfstand des UPR in Genf. Die Bundesregierung präsentierte sich in ihren mündlichen Einlassungen im UPR selbstkritisch. Die beiden
Staatssekretäre Gernot Erler (Auswärtiges Amt) und Peter Altmaier (Bundesministerium des Innern) gaben zu erkennen, dass bei dem unbestritten hohen Standard von Rechtsstaatlichkeit in Deutschland gleichwohl ernste menschenrechtliche Probleme zu bewältigen blieben.
Als Beispiele nannten sie rassistische Vorurteile in der Gesellschaft, den faktischen Ausschluss von Menschen ohne Papiere von der Wahrnehmung ihrer Rechte auf Gesundheit und Bildung oder auch menschenunwürdige Verhältnisse in manchen Pflegeheimen.

Quelle: institut-fuer-menschenrechte

I`m asking you to belive

Dienstag, 04. November 2008

believe.jpgAuf Obamas Website steht: “ I`m asking you to belive. Not just in my ability to bring about real change in Washington: I`m asking you to believe in yours.“Na, würden Sie das glauben, wenn das ein Kurt Beck, oder Münti, oder Westerwelle oder oder oder zu Ihnen sagen würde?

today is the day. Heute Nacht wird in den USA der neue Präsident gewählt – und im Sinne der weltweiten Gastfreundschaft und allen Konsequenzen, die daraus abgeleitet werden können, wünschen wir von Herzen das es Obama wird.

Der hessische Bradley-Effekt an den Wahlurnen…ach. Gestern habe ich ein neues deutschesWort gehört: die Heidemörder! Die SPD meuchelt gern in den eigenen Reihen soll das wohl bedeuten – und dort ist das Gewissen noch eine beeindruckende Instanz. Wenn auch immer in last Order Manier.Gestern waren wir alle Zeuge von den letzten Zuckungen der Sozialdemokratischen Idee in ihren gegenwärtigen personalen Manifestationen. Good luck!

Der Verstand geht auf Reisen. Erfahrungsbericht der ersten drei Meilen.

Freitag, 02. Mai 2008

folie3_200.jpgKennen Sie das arabische Sprichwort: Geh eine Meile um einen Kranken zu besuchen, zwei, um Frieden zwischen den Menschen zu stiften, und drei, um einen Freund zu besuchen.

Was zählt, ist die Begegnung, das Gespräch, das Pflegen der Bekanntschaften und Freundschaften. Muss ja nicht immer lange dauern…was halt so anliegt. Ergibt sich dann schon. Haben Sie doch mal den Mut zu informellen Treffen ohne besonderen Grund. Nicht immer Termine machen, die dann kurz vorher wegen „unvorhersehbaren Wichtigkeiten“ abgesagt werden.

Seien Sie überraschend, unangemeldet, unvorhergesehen. Sie werden sehen: mehr Menschen als Sie glauben sehnen sich danach, dass mal was passiert, was nicht geplant ist.

Seien Sie einfach eine angenehme Ãœberraschung…und bringen Sie was Schönes mit. Fangen Sie sofort damit an, denn Gastfreundschaft kann man lernen. Ihr Herz will das sowieso.

Die griechische Wurzel der Gastfreundschaft bedeutet: freundlich sein zu Fremden. – Hörn Sie auf…von wegen fremde Sprache oder andere Religion sei ein Hindernis. Aufrichtiges, herzliches Interesse schafft Raum für Fragen.

Bankenkrise?..oder: Von Herren, Dienern und Knechten

Donnerstag, 14. Februar 2008

geld_200jpg.jpgGestern Abend 20.00 Uhr in der Glotze.

Hauptnachricht des Tages: der Finanzstandort Deutschland ist gefährdet – obwohl wir doch schon 6x in Folge Exportweltmeister sind. Herr Wirtschaftsminister und Herr Finanzminister im gemeinsamen Interview: ..da schnüren wir jetzt ein Hilfspaket, denn in Deutschland darf einfach keine Bank Pleite machen. Vertrauen ist nämlich der Anfang von allem…( Und Herr Steinbrück stellte in einem Nebensatz auch noch fest, dass es uns wirtschaftlich gar nicht so gut geht. Was nu…?) 1-2 Milliarden Hilfspaket oder so…? Gute Idee? Wer das bezahlt? Keine Ahnung. Aber einer steht bereits fest: der Staat…und das seid ihr, wir, du, ich…Sie. Von Ãœbernahme der Verantwortung, Vorstandsentlassung, 1000 Runden in der Vorhölle (egal, ob der Vatikan die jetzt abgeschafft hat ) um den Läuterungsberg ( Dante )…auf Knien natürlich, die Privatsender übertragen die Kartharsis der  Betroffenen…nix gehört. Aber Gott sei Dank gibt es ja das Internet, um sich zu informieren.

Hilfspaket hört sich für mich so an, als würde man wie in den 60Jahren ein Pfund Kaffee und ein Pfund Mehl in einen Karton legen, um den an die notleidenden Brüder und Schwestern in Ostdeutschland zu schicken. Für die Vorständler der Banken müssen wir natürlich Kaffee de Luxe nehmen. Ist halt etwas teurer.

Jetzt wechseln wir mal die Ebene. Wir haben kein Geld für Bildung, kein Geld für angemessene Kinderbetreuung …etc… etc.. .aber plötzlich retten wir mal mit ein paar Milliarden ein paar Banken vor dem Bankrott – weil die sich aus Systembedingter Rendite-Gier in den USA mit Immobillien verspekuliert haben???…

Warum steht hier in der Ãœberschrift: Herren, Diener und Knechte? – Kleiner Exkurs.

Die westliche Gesellschaft ist von drei wesentlichen Tabus geprägt: Sex, Tod und Geld. Jahrhundertelang wurde über diese Themen in der „besseren Gesellschaft“ nicht gesprochen. Es gilt nach wie vor als unanständig oder indiskret jemanden zu fragen, wieviel Geld er besitzt oder wo er es her hat. Das Gefühle und Verhalten durch diesen Umgang mit Geld programmiert werden, ist nur wenigen Menschen richtig bekannt. Geld ist eine unbewußte Vereinbarung. Den meisten Wirtschaftswissenschaftlern und Finanzexperten ist dieser psychologische Mechanismus ein Buch mit sieben Siegeln. Auch wenn sie etwas anderes sagen.

Wenn Sie tiefer in diese Themen eintauchen wollen, dann empfehle ich Ihnen den Börsenführer beiseite zu legen und folgendes zu lesen:

Bernard A. Lietaer: Mysterium Geld. Emotionale Bedeutung und Wirkung eines Tabus.

Erich Neumann: Die Grosse Mutter. Eine Phänomenologie der weiblichen Gestaltung des Unbewussten.

Margrit Kennedy, Bernard Lietar: Reginonal-Währungen. Neue Wege zu nachhaltigem Wohlstand.

C.G.Jung: alles was Sie zum Thema Schattenarbeit und Archetypen finden ( dann haben Sie ein Fundament, eine Grundlage, um zu „verstehen“ was hier läuft. )

Im Jahre 1948 hat Erich Neumann, der übrigens über die Grosse Mutter promoviert hat, folgenden Satz geschrieben:       “ Die alte Ethik des jüdisch-christlichen Zeitalters hat sich als unfähig erwiesen, die zerstörerischen Kräfte im Menschen zu bändigen.“ – Deswegen arbeiten Menschen überall in der Welt an einer Neuen Ethik für das 21. Jahrhundert.        ( Ein Problem lösen auf der gleichen logischen Ebene, auf der es entstanden ist,  – das kann nur der Finanzminister. Albert Einstein wäre anderer Meinung.)

Es gibt Untersuchungen der Harvard Medical über die moralische Sensibilität und Koruptionsanfälligkeit von Führungskräften all over the world, die in den letzten Jahrzehnten Wirtschaftswissenschaften studiert oder MBA Programme durchlaufen haben. Die Ergebnisse sind erschreckend und in tiefstem Maße besorgniserregend. Die Quittung bekommen wir jetzt vorgelegt, die Zeichen und Phänomene häufen sich, da all diese Menschen ja „top qualifiziert“ in einflussreichen Positionen sitzen und ihr Handwerk und ihre Netzwerke pflegen.

Wie sagte schon Carl Jaspers, der große Existenz-Philosoph und Mediziner bereits vor 60 Jahren: man kann heutzutage jahrelang Medizin studieren, ohne eine einzige Vorlesung über den Menschen gehört zu haben. Deshalb kann man im Jahr der Geisteswissenschaften ja auch darüber diskutieren, ob wir die geistigen Fakultäten einfach zu machen und das Geld den Wirtschaftswissenschaften geben. Das Wissen braucht ja schließlich jeder, das weiß auch bereits der kleine Fritz.

Zum Schluß der Betrachtung, eine Geschichte von C.G.Jung, die Herren, Diener und Knechte erklärt: “ Der Herr, die Diener und die Handlanger. – Der Herr eines großen Hauses mußte für unbestimmte Zeit verreisen. Er beschließt, seinem getreuen und fähigen Diener die Verantwortung für seine Geschäft zu übertragen. Nach vielen Jahren kehrt der Herr zurück und muß feststellen, dass ihn der Diener nicht mehr erkennt; der Diener glaubt, er sei selber der Herr des Hauses. Er hat sogar vergessen, wie er zu seiner Aufgabe kam, und setzt alles daran, um seine Position zu behalten.

Daher muß der Herr nach seinen Handlangern schicken. Dem Diener erscheinen sie als Behinderung bei seiner Arbeit, als Ängste aller Art. Schließlich ist der Diener nach langen und schmerzhaften Kämpfen gedemütigt und muß sich der größeren Macht des Herrn beugen – der Stimme der Seele, dem höheren Selbst.

Das falsche Ich ( der Diener ) kann nicht mehr länger unangefochten über den Haushalt herrschen. Die Schatten ( Handlanger ) zwingen ihn, sich zu ergeben. Daher sind die Schatten trotz der Zusammenbrüche und Leiden, die sie mit sich bringen, nicht unsere Feinde.

Die Erfahrung des Höheren Selbst ist stets eine Niederlage des Ich.“ So spricht C.G. Jung.

Wie sagt Georg Schramm mit brennender Relevanz in der Stimme – „Lassen Sie es mich so sagen“: Wem bei dieser Geschichte ( von C.G. Jung ) die aktuellen Bezüge zur Wirklichkeit in Wirtschaft und Gesellschaft nicht nur so um die Ohren fliegen, der sollte erstmal oben angegebene Literatur lesen.

Das Zum Thema Bankenkrise …und was das mit Gastfreundschaft zu tun hat.

Die Hand des Freundes

Sonntag, 30. Dezember 2007

hand-des-freundes_200.jpgDein Freund ist das Feld, das du mit Liebe bestellst und auf dem du dankbar erntest. Er ist dein Heim und dein Tisch. Wenn er schweigt, solltest du wissen, dass die beiden Herzen dennoch weiter miteinander reden. Wenn du dich von ihm trennen mußt, leide nicht. Denn du wirst die Bedeutung der Freundschaft besser sehen, wenn er nicht da ist. Das Beste, was du hast, solltest du mit deinem Freund teilen. Lass zu, dass er nicht nur an den fröhlichen Augenblicken deines Lebens teilhat, sondern auch an den Augenblicken, in denen du traurig bist. Du solltest wissen, dass ein Freund nicht dazu da ist, dir dabei zu helfen, deine Zeit totzuschlagen, sondern um dir zu helfen, das Leben in vollen Zügen zu leben.

( Nach Khalil Gibran – zusammengefaßt von Paulo Coelho )

Vorweihnachtliche Gefühle in Zwischen-Räumen

Sonntag, 09. Dezember 2007

brucke-im-wald_200.jpg Mitten auf einem Waldspaziergang stehe ich plötzlich vor dieser Brücke, die mich über moorastigen Grund führen will. Sie ist ein Angebot – ich kann ja auch drumherum gehen und knietief einsinken.

Ich mache gerne lange Wanderungen in der Zeit am Ende des Jahres…in der sich anbahnenden Zwischen-Zeit, zwischen Alt und Neu, zwischen dem Bewusstsein wie es war und dem noch nicht genau wissen, wie es wird. Ahnungen tauchen auf… Bilanzen kündigen sich an…Ideen werden geboren.

Die Brücke erinnerte mich an meinen Beruf – Mediator sein und gangbare Brücken und Wege aufzeigen, entwickeln, gestalten, klären, versöhnen, belastbar und tragfähig sein – aber auch an unser Projekt zur Gastfreundschaft, das sich im zweiten Jahr befindet. Ich dachte an das Buch, das ich gerade gelesen hatte: „Wie wir den Krieg der Kulturen doch noch vermeiden können“, von Jonathan Sacks.

Jonathan Sacks ist Philosoph und Theologe und der oberste Rabiner derjüdischen Gemeinschaft „United Hebrew Congregations of the Commonwealth“. Seine Bücher wurden bisher noch nie ins Deutsche übersetzt. Sein Buch ist eine solide Analyse der Gegenwart aus dem Horizont der jüdischen Tradition und keine leichte Kost. Für philosopisch interessierte Leser besonders interessant: hier wird der Versuch unternommen, Platons Geist auszutreiben.

Mich speziell sprachen besonders die 6 Cs an: Control, Contribition, Creativity, Co-Operation, Compassion und Conservation. Ich füge ein 7 C hinzu: Contract/Vereinbarung. Wesentlich bei diesem Koordinatensystem ist die Richtung, in der es sich entwickeln soll.

Für religiös inspirierte Menschen heißt das konkret: ein global agierendes Wirtschaftssystem wird nach Kriterien beurteilt, die sich direkt oder indirekt auf die Würde des Menschen auswirken. Zack….

Heißt: Können wir als Weltgemeinschaft unter diesen Bedingungen zusammenleben? Können wir uns gegenseitig genug Raum geben? Können wir die unendlich lange Geschichte der Verletzungen und Kränkungen außer Kraft setzen? Kann Versöhnung überhaupt gelingen? Können wir uns verstehen? Wollen wir das überhaupt…wollen Sie das wirklich?

Das unsere Welt immer mehr zu einer Gesellschaft von Fremden wird, sollte unsere Identität nicht bedrohen. Es ist eine Chance. Jonathan Sacks versteht dies als Aufruf zu moralischer und spiritueller Großherzigkeit. Das ist anspruchsvoller, als viele Menschen oder Chefidiologen sich das im Moment vorstellen können. Es scheint aber ein gangbarer Weg zu sein, der langfristig gedacht werden muß und Opfer und Mühen kostet. Im Geist der gegenseitigen Gastfreundschaft leben, ist die Haltung der Stunde.

Was Brücken im Wald doch für interessante Gedanken auslösen können.

Sei bereit, Freundschaft zu schließen

Samstag, 27. Oktober 2007

Neuntes GebotUnser neuntes Gebot zur Gastfreundschaft. Wenn Sie „Freundschaft schließen“ bei Google eingeben, können Sie fast direkt auf der Internetseite des Auswärtigen Amtes landen. Dort steht: make friends. Wenn Sie darauf klicken öffnet sich für Sie die Erlebniswelt des diplomatischen Nachwuchsdienstes aus aller Welt. Zu Gast bei Freunden eben.

Wir machen uns Gedanken um gelingende Integration. Unter uns leben mehrere Millionen Moslems. Im heiligen Koran steht Sura 5.52: “ O die ihr glaubt! Nehmt nicht die Juden und die Christen zu Freunden. Sie sind Freunde gegeneinander. Und wer von euch sie zu Freunden nimmt, der gehört fürwahr zu ihnen. Wahrlich, Allah weist nicht dem Volk der Ungerechten den Weg.“ ( Siehe auch Sura 5.58 und 5.59 )

Und da hätten wir dann die christliche Botschaft der Nächstenliebe…und schon sind wir mitten im Zentrum des Zyklons. Seid bereit Freundschaft zu schließen mit offenem Geist und Herz. Wie hieß es doch gleich: siehe da dein Bruder…siehe da deine Schwester…

Im 21.Jahrhundert müssen wir diese Hürde nehmen. Das ist sicher.

Vier Freiheiten

Samstag, 22. September 2007

brunnen_200.jpgIntelligente Menschen früherer Zeiten wußten auch, dass Vertrauen ein sehr kostbares Gut ist. Wenn das Vertrauen der Menschen untereinander vorsätzlich oder leichtfertig zugunsten irgendwelcher kurzweiligen oder oportunen Interessen aufs Spiel gesetzt wird, durch Propaganda, Mythenbildung, säen von Vorturteilen oder Hasspredigten, kann es Generationen dauern, bis der „Schaden“ geheilt ist.

Als Franklin Delano Roosevelt die USA gegen den Faschismus in den Zweiten Weltkrieg führte, wandte er sich am 06. Januar 1941 an den 77. Kongress und an sein Volk mit bewegenden Worten und warb um das Vertrauen durch seine Vision von den „Vier Freiheiten“ ( Zitat ):

„Von der Zukunft, die wir zu einer Zukunft der Sicherheit machen wollen, erhoffen wir uns eine Welt, die sich auf vier entscheidende Freiheiten der Menschheit gründet. Die erste Freiheit ist die Freiheit der Rede und der Meinungsäußerung – überall auf der Welt.

Die zweite Freiheit ist die Freiheit eines jeden, Gott auf seine Weise zu dienen – überall in der Welt.

Die dritte Freiheit ist die Freiheit von Not. Das bedeutet, gesehen vom Gesichtspunkt der Welt, wirtschaftliche Verständigung, die für jede Nation ein gesundes, friedliches Leben gewährleistet – überall in der Welt.

Die vierte Freiheit ist die Freiheit von Furcht. Das bedeutet, gesehen vom Gesichtspunkt der Welt, weltweite Abrüstung, so gründlich und so weitgehend, dass kein Volk mehr in der Lage sein wird, irgendeinen Nachbarn mit Waffengewalt anzugreifen – überall in der Welt.“ (Zitat Ende – aus: Jerrey D. Sachs, Das Ende der Armut, S. 269 )

Nun, davon sind wir noch sehr weit entfernt. Aber an diese vier Freiheiten mußte ich in den letzten Tagen denken, wenn ich erlebe, wie es um die geistge Abrüstung in den Köpfen der Menschen wirklich steht.

Gastfreundschaft beginnt in den Herzen und arbeitet sich von da hoch in das Reich der Gründe, sprich Verstand und Vernunft. Umgekehrt scheint der Weg schwierig bis unmöglich zu sein.

Billiges Brot für die Instinkte

Donnerstag, 20. September 2007

billiges brot Heute Morgen beim Durchsehen eines Stapels, in dem sich „Neuigkeiten“ aus aller Welt verbergen…In der Zeitschrift MENSCHEN, Das Magazin 3.2007, entdecke ich einen Artikel des Essayisten Dr. Walter van Rossum, ein glühender Anhänger der Aufklärung, der wohl eine Art Gegenrede verfasst hat mit dem Titel: Die Ritter der Aufklärung.

Darin geht es um das Weltbild islamischer Fundamentalisten als Bewährungsprobe für die Aufgeklärten und um moderne Ritter, die zum „Kreuzzug“ gegen den Islam blasen…uvm. Ein Stelle ist mir aber besonders aufgefallen. Herr Rossum zitiert den Chef-Kolumnist der Bild-Zeitung, Franz Josef Wagner, der uns mit seinen Aussagen „gesundes Misstrauen“ einreden will (Zitat Wagner):

„Wir werden uns in Zukunft daran gewöhnen müssen, niemandem zu vertrauen. Weder dem braven Asyl-Studenten, dem Döner-Koch und dem Kellner mit seinen arabischen Augen. Es bereitet mir Unbehagen, meine Freunde von gestern zu umarmen. Ali in der Paris-Bar, Muhamad in der Döner-Kneipe. Haben sie zwei Gesichter? Ich weiß nicht, wo sie nachts hingehen und beten.“ (Zitat Ende )

Momentan ist Ramadan und wahrscheinlich gehen sie zum abendlichen Fastenbrechen mit Glaubensbrüdern und -Schwestern oder mit Freunden. Herr Wagner gehört wahrscheinlich nicht dazu.

Alle, die noch ein wenig historisches Bewußtsein haben, denken im Zusammenhang mit solchen Äußerungen vielleicht an die Judenpolitik im Dritten Reich, an die Notwendigkeit der Vorurteilsforschung, an die schwierige Lage von Migranten, an die Problematik der Stigmatisierung, an die psychologischen Mechanismen, wie Feindbilder in den Köpfen entstehen…und vielleicht sogar an die Verantwortung und Mitschuld der Presse, in der Aufarbeitung von 9/11 oder dem Umgang mit verständlichen Ängsten der Bevölkerung.

Gott liebt die Vielfalt – innen wie außen. Soviel ist sicher. Kants Vision, den Menschen durch Gebrauch der Verstandeskraft aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit zu führen, könnte z.B. damit beginnen, in dem man sich zum Frühstück eine andere Lektüre sucht. 9.30 Uhr – Pause in Deutschland – reicht auch zum Lesen von Texten, die mehr zum Nachdenken anregen. Da gibts ja nun reichlich…

Vielleicht reicht ja auch zum Start in den Tag – und um vagabundierendem Misstrauen zu begegnen – mal wieder ein Blick auf unsere Gebote der Gastfreundschaft.