Archiv für die Kategorie 'Gast'

Weltweit wird die Nahrung knapp!

Dienstag, 22. April 2008

die-frage_250.jpg850 Millionen Menschen hungern weltweit, während ich dies hier schreibe. Die Ver-teurungsrate von Grundnahrungsmitteln vor unserer Haustür in der letzten Zeit liegt bei ca. 8,3%. Tendenz steigend. Viele besorgte Menschen steigen auf die Dächer ihrer Wohnungen und Häuser und prüfen, ob die Stabilität ausreicht, neben den Sonnenkollektoren zur alternativen Stromerzeugung evtl. ein oder zwei Hochbeete zum Gemüseanbau zu installieren. Ein paar Hühner können ja da auch gefahrlos rumlaufen, um die Gemüsereste für die Sonntagsei-Produktion zu vertilgen.

Es gibt Städte in der Welt, wo das längst Programm ist. Kein Witz. Da die Böden bis zum letzten Quadratzentimeter privatisiert sind, bleibt nur die Höhe, dh die Dächer übrig. Für Photovoltaik-Anlagen-Betreiber eh normal. Dafür schickt die Sonne ja auch keine Rechnung.

Viele von uns, die Auslandsreiseerfahrung haben wissen, dass gerade in „weniger reichen Ländern“ Menschen oft mit einem Lächeln auf den Lippen – und wie selbstverständlich – das Letzte ihrer Habe mit uns geteilt haben als wir in „Not“ waren – oder für sie einfach nur so aussahen. Oder einfach nur, weil Teilen der tiefste Ausdruck der Gastfreundschaft ist. Und noch mehr zählt es, wenn das Geteilte knapp ist.

Romano Guardini hat es für uns auf den Punkt gebracht, auf welche Haltung es in diesen und in kommenden Zeiten ankommt: „Das ist aller Gastfreundschaft tiefster Sinn, dass einer dem anderen Rast gebe auf dem Weg nach dem ewigen Zuhause“.

Big Mind…Big Heart.

Gesucht: Neues Zuhause für unser Projekt-Mobil

Mittwoch, 12. März 2008

projektwohnwagen_250.jpgFreie Fläche oder Stellplätze sind in Städten heiß umkämpfte Zonen, auf denen viel Aufmerksamkeit  – auch von Seiten der Ordnungsbehörden – lastet. Unser Projekt-Wohnwagen braucht dringend einen neuen Standort. Im Moment am liebsten zwischen Bonn und Koblenz – entlang der Rheinschiene. Gut wären wohlwollende, unterstützende Menschen mit eigenem Grundstück, Permakultur-Freunde mit Garten…und alle die sich darüber freuen uns ab und an zu sehen, da wir gelegentlich darin wohnen, wenn wir auf Recherche-Tour sind. Wir haben bei Verhandlungen immer Win-Win-Lösungen im Auge und Sinn.

Alles andere besprechen wir „vor Ort“ persönlich. Wir freuen uns über neue GastfreunDe.

Infos bitte unter Mail: info@thomasbebiolka.de

Integration als Schicksalsfrage der Nation?

Freitag, 26. Oktober 2007

vielfalt_200jpg.jpgDie Integration ist ein qualvoller Prozess – bei allen Beteiligten. Ältere Deutsche in Mehrfamilien-Häusern haben Russland Deutsche, Türken oder Iraner als Nachbarn. Erstaunlicherweise hat es für solche Situationen in Deutschland nie ein Konzept gegeben. Wenn man mit Menschen aus anderen Kulturen zusammenleben will, sollte man wissen wer man selbst ist. Ansonsten sind wir permanent damit beschäftigt, Vorurteile aus dem Weg zu räumen. Deutschland nimmt Abschied von der Multi-Kulti-Illusion und erkennt: Integration ist harte Arbeit.

Der Islam ist in Deutschland sehr aktiv. Fast 16 Millionen Ausländer leben unter uns – viele davon kommen aus der Türkei. Die Sozialhilfequote liegt bei Ausländern bei 9 Prozent, 30 Prozent der 15- bis 30-jährigen sind ohne Ausbildung. Die Demografie geht davon aus, dass der Ausländeranteil unter den Jugendlichen im Jahre 2015 in den deutschen Großstädten bei fast 50 Prozent liegen dürfte. – Paris „brannte“ bereits – wir haben die Bilder der Kravalle noch im Kopf.

Viele Diskussionen beschäftigen sich mit dem Begriff der „Parallelgesellschaft“ oder der Ghettoisierung. Wir reden über das tragen von Kopftüchern bei muslimischen Lehrerinnen an deutschen Schulen, über Ab- und Ausgrenzungssymbole, über mangelnde Sprachkenntnisse etc.. Dabei ist mehrfach erwiesen und bekannt, das nichts so Integrationsfördernd ist, wie zu verstehen, was der oder die andere sagt.

Der umstrittene und doch genehmigte Moschee-Bau in Köln sowie in anderen Städten, sind Symbole einer Heimatbildung. Die Botschaft ist: wir sind gekommen um zu bleiben. Für die Generation der Enkel gilt das überwiegend sowieso. Hierin liegt in einer veralternden deutschen Gesellschaft eine historische Chance, sich bewußt zu öffnen und zu revitalisieren.

Die Ich bin gastfreunD-Initiative möchte daran erinnern.

Billiges Brot für die Instinkte

Donnerstag, 20. September 2007

billiges brot Heute Morgen beim Durchsehen eines Stapels, in dem sich „Neuigkeiten“ aus aller Welt verbergen…In der Zeitschrift MENSCHEN, Das Magazin 3.2007, entdecke ich einen Artikel des Essayisten Dr. Walter van Rossum, ein glühender Anhänger der Aufklärung, der wohl eine Art Gegenrede verfasst hat mit dem Titel: Die Ritter der Aufklärung.

Darin geht es um das Weltbild islamischer Fundamentalisten als Bewährungsprobe für die Aufgeklärten und um moderne Ritter, die zum „Kreuzzug“ gegen den Islam blasen…uvm. Ein Stelle ist mir aber besonders aufgefallen. Herr Rossum zitiert den Chef-Kolumnist der Bild-Zeitung, Franz Josef Wagner, der uns mit seinen Aussagen „gesundes Misstrauen“ einreden will (Zitat Wagner):

„Wir werden uns in Zukunft daran gewöhnen müssen, niemandem zu vertrauen. Weder dem braven Asyl-Studenten, dem Döner-Koch und dem Kellner mit seinen arabischen Augen. Es bereitet mir Unbehagen, meine Freunde von gestern zu umarmen. Ali in der Paris-Bar, Muhamad in der Döner-Kneipe. Haben sie zwei Gesichter? Ich weiß nicht, wo sie nachts hingehen und beten.“ (Zitat Ende )

Momentan ist Ramadan und wahrscheinlich gehen sie zum abendlichen Fastenbrechen mit Glaubensbrüdern und -Schwestern oder mit Freunden. Herr Wagner gehört wahrscheinlich nicht dazu.

Alle, die noch ein wenig historisches Bewußtsein haben, denken im Zusammenhang mit solchen Äußerungen vielleicht an die Judenpolitik im Dritten Reich, an die Notwendigkeit der Vorurteilsforschung, an die schwierige Lage von Migranten, an die Problematik der Stigmatisierung, an die psychologischen Mechanismen, wie Feindbilder in den Köpfen entstehen…und vielleicht sogar an die Verantwortung und Mitschuld der Presse, in der Aufarbeitung von 9/11 oder dem Umgang mit verständlichen Ängsten der Bevölkerung.

Gott liebt die Vielfalt – innen wie außen. Soviel ist sicher. Kants Vision, den Menschen durch Gebrauch der Verstandeskraft aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit zu führen, könnte z.B. damit beginnen, in dem man sich zum Frühstück eine andere Lektüre sucht. 9.30 Uhr – Pause in Deutschland – reicht auch zum Lesen von Texten, die mehr zum Nachdenken anregen. Da gibts ja nun reichlich…

Vielleicht reicht ja auch zum Start in den Tag – und um vagabundierendem Misstrauen zu begegnen – mal wieder ein Blick auf unsere Gebote der Gastfreundschaft.

Heimat und Exil

Donnerstag, 13. September 2007

Heimat Exil Heimat und Exil ist der Titel einer Ausstellung im Bonner Haus der Geschichte. Es geht um Vertreibung und Flucht der deutschen Juden nach 1933. Die Fluchtbewegungen betreffen neunzig Länder auf fünf Kontinenten. Viel Bildmaterial aus Privatsammlungen dokumentiert besonders die Existenz der Juden in den großen Emigrationsländern wie Pälästina, USA, Großbritannien oder Südamerika.

Was viele vielleicht gar nicht wissen: auch die chinesische Metropole Shanghai war für viele Juden aus Deutschland ein Anlaufpunkt. Nach 1938 wurde sie zur letzten Zuflucht für jüdische Flüchtlinge, denn bis 1941 konnte man dort ohne Visum einreisen.

Die Ausstellung fragt unter anderem nach der „HEIMAT“ – und was dieser Begriff für Juden bedeutete, die nach 1945 nach Deutschland zurückkehrten – oder nie wieder einen Fuß auf deutschen Boden setzten. Für viele war Deutschland nicht mehr HEIMAT, sondern das „Land der Täter“….

Diese Ausstellung war auch für uns eine gute Gelegenheit, nochmals die Wurzeln unseres „ich bin gastfreunD-Projekts“ zu betrachten und über unsere Gebote der Gastfreundschaft nachzudenken.

Die Ausstellung geht noch bis zum 07.Oktober. Gehen Sie hin.

Neulich beim „Jung-Barista“

Freitag, 07. September 2007

Johannes Romig Unser neuer GastfreunD heißt Johannes Romig, ist 24 Jahre alt und Student. Er ist aber auch ein Barista. Sein Arbeitsplatz ist ein knallroter dreirädriger Piaggio-Roller, umgebaut zu einer rollenden Cafe-Bar. Sein beliebter Standplatz ist in Bonn vor der Kreuzkirche. Ein paar Tische, ein paar Bänke und ein leckerer Cappucino – was braucht man mehr zum kurzen Verweilen oder in der Sonne dösen.

Die Universität ist direkt gegenüber und die Kirche liefert den Strom. Eine gute und vor allem gastfreundliche Art, sich sein Studium zu finanzieren. Schauen Sie doch mal vorbei.

Gastfreundschaft – Spiritualität – Weltethos

Sonntag, 02. September 2007

Jesus am Kreuz Sind unsere Türen im Geiste wirklich weit auf?…Erinnern Sie sich noch, wie das Motto für interreligiösen Dialog in Europa lautet: Kein Frieden unter den Nationen ohne Frieden unter den Religionen – kein Frieden unter den Religionen ohne Dialog zwischen den Religionen.

Das kann man lesen als gemeinsame Verpflichtung auf Abbau von Vorurteilen. Dialog bedeutet: gegenseitiger Respekt, von Herzen Zuhören können, Verstehen wollen, Akzeptanz von Unterschieden, Angstfrei sich zeigen dürfen, Unvereinbares auch mal in der Schwebe halten, ohne sich bedroht zu fühlen, Neugierig sein, Teilen wollen…

Hans Georg Gadamer definierte eine mögliche Aufgabe der Philosophie im 21.Jhd. mit fast 95 Jahren so: helft den Religionen bei der Verständigung. ( Er hat mich „angestiftet“ in meiner Philosophischen Praxis als Mediator für Wertekonflikte zu arbeiten.)

Die in der praktischen Philosophie im Augenblick wieder starkt diskutierte Frage nach dem „guten Leben“, geht in meinem Verständnis an die Wurzeln einer grenzüberschreitenden globalen Identität, die Unterschiede nicht verwischt, sondern in ein höheres Gemeinsames integriert. Einen Versuch ist es auf jeden Fall immer wert.

Sich dabei immer auf die „heilige“ Tradition der Gastfreundschaft zu besinnen, ist aus unserer Sicht ein ideales Fundament für gemeinsame Arbeit. Denn wie heißt es so schön in christlichen Gebeten: Komm Herr Jesus, sei mein Gast…

In diesem Sinne ist auch das Projekt Weltethos zu verstehen. Besuchen wir uns alle gegenseitig, seinen wir bei den anderen zu Gast – und sie bei uns.

Gott kommt diesmal bestimmt selbst.

Dienstag, 21. August 2007

Kreuz vor WandAm Ende seiner Laudatio an den Europäischen Sozial-Preisträger von 2003 zitierte Dr. Rupert Neudeck das wunderbare Gebet eines afrikanischen Fürsten :

„Gott,
Trotz zahlreicher Gebete an Dich verlieren wir ständig unsere Kriege.
Morgen werden wir neuerlich in eine Schlacht ziehen, die man in der Tat groß nennen kann.
Wir benötigen ganz dringend Deine Hilfe.
Diese nächste Schlacht wird keine leichte Sache sein.
In der wird man Kinder nicht brauchen können.
Daher habe ich eine Bitte an Dich:
Sende uns nicht Deinen Sohn zu Hilfe.
Komm selber!“

Die GastfreunD-Initiative fragt daher alle die es lesen: Werden wir mit mehr Gastfreundschaft in unseren Köpfen und Herzen den „Krieg der Kulturen“ verhindern können?

GastfreunD-Vision: Vielfalt ist Gewinn für alle!

Mittwoch, 15. August 2007

VielfaltMittlerweile ist es offensichtlich: Wir haben einen Mangel an Fachkräften. Und wir haben viele hochqualifizierte Migranten/Innen in unserem Land, die Toiletten putzen, als Kellner oder an Fließbändern arbeiten – und dabei oft noch ein Lächeln im Gesicht tragen, sich gerne durch die deutsche Grammatik wühlen und von einem besseren Leben träumen.

Klar ist auch, dass viele Unternehmen in Deutschland eine interkulturelle Öffnung brauchen. In vielen Fällen ein Mangel an Information. Die Initiative „Vielfalt ist Gewinn“, gefördert mit Mitteln des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales und des Europäischen Sozialfonds, macht sich auch dafür stark, über die Vorteile der Vielfalt im unternehmerischen Alltag zu informieren. Es ist unter anderem auch eine Plattform, qualifizierte und passende Mitarbeiter mit Migrationshintergrund zu finden und für die anstehenden Aufgaben weiterzubilden.

Interkulturelle Kompetenz ist das Zukunftsthema. Hier liegen bisher ungenutzte Poteniale für die Erschließung neuer Märkte und die Chancen für neue Produktentwicklung.

Alles eine Frage von offenen Herzen und vorurteilsfreiem Geist. Sehen Sie dazu auch die neue Plattform von Integration in Deutschland. In unserer GastfreunD-Vision haben wir das bereits gesehen. Faktor G.

Ursache und Wirkung

Freitag, 27. Juli 2007

dscn1097.JPG  Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte.

Achte auf deine Worte, denn sie werden Taten.

Achte auf deine Taten, denn sie werden Gewohnheiten.

Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter.

Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal.

Denn was du säest, das wirst du ernten.

Tibetisches Sprichwort

 

Unsere tägliche Achtsamkeit entscheidet mit darüber, wie unsere Zukunft am Ende aussieht. Wir wünschen Ihnen einen gastfreundlichen Tag.