Archiv für November 2006

Die Herzen reinigen

Donnerstag, 09. November 2006

dscn1512.JPG  Wie verhält sich ein spirituell gereifter Mensch? Aussehen ist nicht wichtig aber Haltung. Zur Haltung gehört das Wissen, wie man mit dem eigenen Geist arbeitet, wie man das Herz von Giften und Krankheiten reinigt. Jahrhundertelang war solches Wissen geheim. Nur Eingeweihte, Wissende, hatten nach strenger Auswahl und Prüfung Zugang.

Heute schaut man ins Internet oder kauft sich ein Buch.

Das Geheimste ist öffentlich, vor unser aller Augen. Aber nur die, die den Sinn danach haben, können es sehen – und wisssen den respektvollen Umgang damit zu pflegen. Man sagt, dass die Gesundheit eines Menschen sich nach der Reinheit des Herzens richtet. Die neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse auf dem Gebiet der Psychoneuroimmunologie zeigen, dass es eine signifikante Korrelation zwischen der Qualität des Denkens und der Auswirkung auf das Wohlbefinden gibt. Es gibt die bittere Galle wirklich!

Fazit: Tun man sich Gutes, haben andere etwas davon – tut man anderen Gutes, hat man selbst ein gutes Gefühl. Und das hat Auswirkungen auf die Psycho-Hygiene. Achten Sie also auf Körper, Rede und Geist. Pflegen Sie Ihre besten Eigenschaften, Tugenden und Werte. Bringen Sie andere zum Lachen und fangen Sie sofort in Ihrer eigenen Beziehung damit an.

Wo kann man das besser sehen, als auf dem Gebiet der Gastfreundschaft?

Die Menschen schlafen. Wenn Sie sterben, erwachen sie. Orientalische Weisheit, über die nachzudenken sich lohnt. Sonst könnte es zu spät sein.

Ich glaub, da kommt ein neuer Gedanke…

Mittwoch, 08. November 2006

vogelzug.JPG  Das neue Buch von George Steiner “ Warum Denken traurig macht“ macht klar, dass wirkliche Orginalität im Denken, das allererste Denken eines Gedankens, sehr, sehr selten ist. Die Frage ist ja: Woher wollen wir das wissen? Oft ist es der Wortlaut und nicht der Inhalt, der den Eindruck von Neuheit erzeugt.

So ist es zum Beispiel mit: Ich bin Gastfreund.

Wir arbeiten daran, dass bald viele Menschen in unserem Land diesen Satz gerne sagen, und dazu eine – das Gewöhnliche übersteigende – lebendige Vorstellung der Bedeutung und Konsequenzen haben.

Schauen Sie doch bald mal wieder rein. Ich arbeite an einer Widerlegung der Steinerschen Aussage, das „Denken traurig macht“.

Sand im Getriebe der Welt

Mittwoch, 08. November 2006

dscn1493.JPG  „Die Spur des Unendlichen macht sich bemerkbar als Störung in der Ordnung der Welt.“            Emmanuel Lèvinas

Wir sollten unsere Intelligenz und Schöpfungskraft nicht dafür einsetzen, unmenschliche Systeme und Gewohnheiten zu stabilisieren, sondern dafür Sorge tragen, dass unser Bewußtsein in der Welt nicht die immanente Schönheit verliert.

Das Problem sind unsere Absichten. Die bestimmen unser Handeln.

Vielleicht schauen Sie in diesem Zusammenhang mal bei der Global Marschall Plan Initiative vorbei. Oder Sie lesen das Buch von Franz Josef Radermacher „Balance oder Zerstörung. Ökosoziale Marktwirtschaft als Schlüssel zu einer weltweiten nachhaltigen Entwicklung.“ Prof. Franz Josef Radermacher ist der deutsche Motor der Initiative.

Bei der Lektüre des Buches beginnt man zu begreifen, dass Nachhaltigkeit eine extrem wertschöpfende Aufgabe für die Zukunft der Welt ist.

Der Mörder meines Vaters: Gastfreundschaft ist stärker als Rache

Mittwoch, 08. November 2006

dscn1513.JPG  Ein Gouverneur fiel in Ungnade bei einem hartherzigen Kalifen und flüchtete in der Hoffnung, bei treuen Freunden in der Nachbarstadt Unterschlupf zu finden. Die Suchtrupps des Kalifen kamen jedoch immer näher, also floh er, blind vor Angst, in letzter Sekunde in das nächstbeste Haus. Der adlige Gastgeber nahm ihn auf, ohne ihn nach seiner Person oder dem Grund seiner Flucht zu fragen; vielmehr ließ er ihm in einem bequemen Versteck das allerbeste Essen servieren. Der Gast beruhigte sich und genoss die Großzügigkeit seines Gastgebers.

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Die Suppe nebenan, oder: Wer teilt mit wem?

Dienstag, 07. November 2006

dscn1515.JPG   „Ausnahmsweise“, sage ich mir und fahre hoch ins Karstadt-Restaurant; habe mich in der Zeit verschätzt und brauche jetzt dringend was zu essen.

Ich hole mir eine Suppe und setze mich an einen leeren Tisch. Zu dumm – den Löffel vergessen. Also noch mal los, zum Besteckkasten, Löffel holen; eine Serviette kann auch nicht schaden. Komme zurück an meinen Tisch – sitzt da, gegenüber von meinem Platz, ein Afrikaner, eindeutig, schwarze Hautfarbe, buntes Hemd, und löffelt seelenruhig Suppe aus meinem Teller. (mehr …)

Man muß auch Gast sein können

Montag, 06. November 2006

Ein Derwisch war in einer stürmischen Winternacht in einer spärlich bewohnten Gegend auf der Suche nach einem Quartier. Er klopfte an die erste Tür, die sich ihm bot und fragte, ob er übernachten könne. Nein, alles bereits voll, war die Antwort. So ging er von Haus zu Haus. Als er im Ort an der letzten Türe anklopfte war, bekam er die Antwort: Nein hier nicht, aber wenn du noch dreihundert Meter der Strasse folgst, kommst du an ein abgelegenes Haus, das eigentlich nicht zu unserem Dorf gehört, und da wohnt Ibrahim. Bei dem kannst du übernachten. Aber sei gewarnt, denn der verprügelt seine Gäste.

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Von der Zukunft lernen

Montag, 06. November 2006

bild-website-blog.JPG  Können Sie sich das vorstellen: von der Zukunft lernen, die eigene Aufmerksamkeit so zu focussieren, dass Sie sehen und hören können, was die Zukunft von Ihnen erwartet? z.b. welche positiven Fähigkeiten und Talente in Ihnen schlummern, Sie aber bisher nicht wagten, das zu leben – und deshalb diese innere Stimme, Ihre wirkliche schöpferische Kraft, auch gar nicht mehr hören wollen?

Welche Voraussetzung müssen dafür erfüllt sein? Was muß sich ändern?

Warum immer und immer wieder die alten wirkungslosen Muster wiederholen…

Hier, an dieser Stelle, höre ich Ihre Vorschläge. Das ist eine Frage, über die Nachdenken sich lohnt.

Mystik im Gespräch

Sonntag, 05. November 2006

dscn1474.JPG   „Ein guter Muslim ist jemand, vor desses Hand oder Mund sich niemand zu fürchten braucht.“

Scheich Hassan Dyck, Vorsitzender des Haqqani Trust Deutschland

Jenseits der Gier

Samstag, 04. November 2006

Das Problem sind unsere Absichten, wie der Buddhismus weiß.

Nach Georg Soros ist die Not unseres Wirtschaftssystems im Marktfundamentalismus begründet. Das bedeutet eine Verselbständigung des wirtschaftlichen Handelns, das sich nicht mehr an für Menschen wirklich wesentlich Dingen orientiert, sondern an Kennzahlen, Shareholder Value, Steigerung der Rendite des eingesetzten Kapitals und Quartalsberichten.

Die Eigendynamik wirtschaftlichen Handelns steht also nicht mehr im Dienste der Kultur oder der Gestaltung der Gemeinschaften. Aber eine Vermehrung solcher Ziele ist sinnlos, hohl und leer. Und es ist erwiesen, dass sie auf Dauer niemanden glücklich machen. Ein sehr interessantes Forschungsgebiet übrigens.

Die Kultivierung dieser Gier ist wohl eine der größten Herausforderungen unserer Zeit, denn: das Problem sind unsere Absichten.

Alle eingeführten Versuche der Kontrolle: soziale Verantwortung, Einsicht in ökologische Zusammenhänge, moralisch-ethische Grundsätze, die Stimme des Gewissens zeigen nicht genug Wirkung.

Das Wirtschaftsleben kann sich nur von innen heraus erneuern.

Die Entwicklung eines spirituellen Bewußtseins könnte die nötige Energie, Tiefe und Weite des Herzens haben, die Gier zu kontrollieren und – langfristig – zu kultivieren und zu befrieden.

Wie kann man humanistische und spirituelle Prinzipien und Werte vermitteln, die den handelnden Menschen zu persönlichen Glück führen?

Ich rede hier über Herzensbildung und Geistestraining. Nichts funktioniert in Zukunft wirklich ohne diese Grundlagen.

Wahrheitsmoleküle im Vorurteil

Samstag, 04. November 2006

dscn1516.JPG  Will man Vorurteile auflösen, so muss man das in ihnen enthaltene vergangene Urteilen erst wieder neu entdecken, d.h. ihren Wahrheitsgehalt aufzeigen. Geht man darüber hinweg, so können ganze Kompanien von aufklärenden Rednern und meterweise Literatur nichts erreichen.

Ich danke Hannah Arendt für diesen Hinweis.

Vorgefasste Meinungen über Menschen oder Sachverhalte sind das Öl im Feuer der Konfliktklärung. Wenn Aufklärung an dieser Stelle nicht gelingt, d.h. wenn Zuhören nicht gelingt, wird das fremd gewordene immer fremder und es beginnt Haß und Verachtung. Ein destruktiver, hoffnugsloser Kreislauf der Selbstvergiftung.

Der Mediator lächelt und schweigt.