Undercover Agent. Wirtschaftsmediation in der Praxis.

anderungsatelier_200jpg.jpgInterkulturelle Mediation ist eine Kategorie in unserem Gastfreund-Blog. Warum? – Na weil sie da hingehört und weil eine „gastfreundliche Haltung“ in vielen Lebenslagen sehr nützlich ist, wenn sie von Herzen kommt. Natürlich ist es viel mehr als das. Es sind Jahrzehnte eigener Erfahrungen, Jahrhunderte adaptierte Erfahrungen von den Generationen, die vor uns lebten…wir nennen es Wissen, Bildung, Geschichten. Und es ist eine konkrete und sehr realistische Sicht auf die menschlichen Nöte der Zeit.
Das Fremde sitzt im Kopf und Herz…wie kriegen wir es da raus??

Um es vorweg ganz klar zu sagen: der Aufbau einer systematischen Konfliktkompetenz-Kultur, zu der Mediation unbestritten gehört, ist Ausdruck eines Management- und Führungsverständnisses, das fähig sein wird das eigene Unternehmen, die eigene Organisation in eine erfolgreiche Zukunft zu führen.

Nur 15% der deutschen Arbeitnehmer/innen identifizieren sich mit ihrer Arbeit und mit ihrem Unternehmen. Das hat sicherlich viele Gründe, aber Wohlfühlen ist sicherlich einer davon. Im neuen Mobbing-Bericht im europäischen Vergleich, nimmt Deutschland Platz auf den ersten Rängen. Beim analysierten Sozial-Verhalten an den Schulen schießen wir den Vogel ab: wir sind Spitze im Mobbing! Früh übt sich also, wer Meister werden will. Diskussionen über die zu Grunde liegenden Verfahren, ob sie richtig angewandt wurden oder nicht, betrachte ich als Zeitverschwendung oder als Ablenkungsstrategie. Je nach Lager.

Es gibt so unglaublich viel hilfreiches und nützliches Wissen in der Welt. Warum wird es nicht angewandt? 

Mediation ist  nützliches Prozess-Wissen und Können. Wirbt mit Allparteilichkeit und Neutralität in Person des Mediators. Aber es braucht die freiwillige Entscheidung dafür!!!! Und was ist, wenn die nicht kommt? Kann der Entscheider, der Vorgesetzte sie verordnen?…Kann er/sie machen – nützt aber nix in der Praxis. Ich weiß aus langjähriger Erfahrung, wie es sich anfühlt mit Menschen zu arbeiten, die in Konflikten feststecken. Die beste Aufklärungsarbeit nützt wenig, wenn man nicht bereit ist, die einzelnen Schritte zu gehen.

Die Konfliktkultur in deutschen Unternehmen ist ein Geheimnis – auch wenn „alle Welt“ darüber spricht.  Es ist ein Tabu-Thema, wie Sex und Geld. Jeder hat es, braucht es – aber keiner will darüber konkret reden. Energien dieser Kraft zu unterdrücken, führt auf lange Sicht zu vielen Problemen.

Kooperation statt Konfrontation sowie eine offene Feedback-Kultur, Interesse an persönlichem Wachstum, auch dem von Kollegen/innen, das ist der Humus, auf dem die Leistungen gedeihen können, die unser Land für die Zukunft braucht. Bis es aber so weit ist, sind Mediatoren weiter in vielen Fällen „undercover“ unterwegs und arbeiten an der Verbesserung der Konfliktkultur…zum Wohle aller Wesen.

Kommentar abgeben: