Archiv für die Kategorie 'Wirtschaft'

Die Deutsche Bank und das Glück

Donnerstag, 21. Juni 2007

dscn1506.JPG  Die Deutsche Bank interessiert sich für das Glück und hat darüber geforscht und geschrieben. Am 02.April 2007 veröffentlichte Deutsche Bank Research eine Studie mit dem Titel:“Die glückliche Variante des Kapitalismus…charakterisiert durch ein Bündel von Gemeinsamkeiten.“

Wir mußten etwas schmunzeln, denn wir betreiben ja auch seit drei Jahren aktiv Feldforschung zum Thema Glück in Deutschland. Die Studie der Deutschen Bank ist natürlich ein Vergleich von 22 Ländern.

Hier kurz die Ergebnisse der Clusteranalyse für 22 Länder. Gemeint sind die relevanten Eigenschaften der glücklichen Variante des Kapitalismus:

1. Hohes Vertrauen in die Mitmenschen

2. Niedrige Korruption

3. Niedrige Arbeitslosigkeit

4. Hohes Bildungsniveau

5. Hohes Einkommen

6. Hohe Beschäftigungsquote Älterer

7. Kleine Schattenwirtschaft

8. Hohe wirtschaftliche Freiheit

9. Niedriger Arbeitsplatzschutz

10. Hohe Geburtenrate

Viels davon ist natürlich nicht überraschend und in sehr vielen Analysen der letzten Jahre bereits erwähnt. Aber das die Deutsche Bank das Thema an sich gezogen hat, macht unsere eigene Arbeit sofort bedeutsamer.

Wir kommen gerne zum Vortrag in Ihr Unternehmen oder Ihre Organisation und erzählen Ihnen, was wir in den letzten drei Jahren Forschung in Deutschland herausgefunden haben und welche Schlußfolgerungen wir daraus ziehen.

Selbstverständlich werden wir dabei keine Indiskretionen begehen.

Integration von Migranten

Mittwoch, 30. Mai 2007

Man kann den USA zur Zeit vieles zur Last legen. Aber eine Fähigkeit hat die amerikanisch-gesellschaftliche Dynamik, die wir Deutschen, vielleicht sogar die Europäer nicht so sehr haben: die Erneuerung und Durchmischung der Völker und Kulturen mit „frischem Blut“ von außen, dass sich muter mischt, verliebt, zeugt, strebt, drängt…uvm.

Selbstverständlich kommen sehr viele Menschen aus der Armut. Aber es sind sehr viele dabei – so die Ergebnisse des Zukunftsforscher John Naisbitt ( der übrigends in Europa lebt ), die unternehmerische Menschen sind, mit Kreativität und Phantasie, die aus nichts oder wenig etwas machen können. Das wirkt insgesammt vitalisierend. Naisbitt analysiert die Situation in Europa im Augenblick als „Niedergang in gegenseitigem Einverständnis“.

Wer will denn da was gegen sagen?… Wir haben doch die Probleme mit Brain Drain und Einwanderungsdilemma. Jeremy Rifkin zeichnet in seinem Buch „Der Europäische Traum – Die Vision einer leisen Supermacht“ ein sehr positives Bild von Europa – sofern sich die Europäer auf ihre wahnsinnig reichhaltige Kultur als Globalisierungs Leader besinnen würden.

Wir haben mit unserer Initiative zur Gastfreundschaft speziell in Deutschland, im Herzen von Europa, einen visionären Punkt gesetzt. Man braucht vieeeeeeeeeeel Geduld, wenn man unbedeutende Kleinheit in Größe verwandeln will.

Schauen wir doch mal, ob die Ergebnisse in Heiligendamm Anfang Juni das ändern werden.

Das Vermächtnis des Generalsekretärs

Donnerstag, 24. Mai 2007

„Vor fast 50 Jahren, als ich als Student aus Afrika nach Minnesota, USA, kam, hatte ich viel zu lernen – angefangen bei der Tatsache, dass es nicht ungewöhnlich ist, bei Minusgraden Ohrenwärmer zu tragen. Mein ganzes Leben war seither ein Lernprozess. Jetzt möchte ich fünf Lektionen weitergeben, die ich in den zehn Jahren als Generalsekretär der Vereinten Nationen gelernt habe – Lektionen, von denen ich glaube, dass sie die Staatengemeinschaft aufgrund der Herausforderungen des 21. Jahrhunderts lernen müssen.

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Zukunftskonzepte

Montag, 21. Mai 2007

dscn1492.JPG    Am 4./5. Juni 2007, direkt vor dem G8-Gipfel in Deutschland, findet in Berlin der 1. VISION SUMMIT statt. Es soll ein eine Präsentation der wirkungsvollsten und praktisch umsetzbaren Zukunftskonzepte werden.

Die Entwickler Muhammad Yunus, Götz W. Werner und Franz Josef Radermacher werden detailliert aufzeigen, wie die weltweite Veränderung zu einer humanen und nachhaltigen Weltwirtschaft möglich ist. Das „Wie“ steht absolut im Zentrum, denn hier liegen auch die Ansätze für mehr nachhaltiges Wachstum.

Die Konzepte im Einzelnen:

Global Marshall Plan: Einstieg in den globalen Ordnungsrahmen einer Ökosozialen Marktwirtschaft

Kleinkredite: Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus will damit bis 2030 die Armut weltweit überwinden

Neue Finanzierungsmodelle für soziale und ökologische Projekte: Ansatz für „Social Enterpreneurs

Kyoto Plus: Weltmarkt wird stärkste Antriebskraft für den Klimawandel

Zukunftsanleihe: Ökoeffizienzwende der gesamten Wirtschaft und der Privathaushalte

Konsumsteuerfinanziertes Grundeinkommen: Faktor Arbeit wird entlastet, gemeinwohlorientierte Arbeit wird lohnender

Initiative Lebensunternehmer: Die Menschen lernen leichter und schneller „Schlüsselkompetenzen“ zu erwerben

UN-Parlament: Demokratisierung von Entscheidungsprozessen auf globaler Ebene

Global Fair Trade Systems: in kürzester Zeit Mindestlöhne und ökologische Mindeststandards

Nachhaltige Ernährungssicherung: flankiert das Konzept der Kleinkredite

Die Zukunftsfragen klopfen mächtig an die Türen der alten Denkgewohnheiten und Plüschwelten. Es wird im Zwischenmenschlichen gewaltig knirschen und krachen, denn die Bewegungen sind notwendig und in ihrer Kraft unaufhaltsam. Die Idee und Gebote der gegenseitigen Gastfreundschaft sind das mentale Schmiermittel für die Leichtfüßigkeit der Ideen-Realisierung.

Wir arbeiten mit daran, dass es Wirklichkeit wird.

Make Poverty History

Montag, 26. März 2007

Zur Erinnerung: Bald nähert sich wieder das G 8 Treffen der führenden Industrie-Nationen. Vom 06. – 08. Juni 2007 findet es in Heiligendamm statt. Auch die gewaltigen afrikanischen Probleme stehen wieder auf der Agenda.

Die Gastfreund-Initiative möchte bei dieser Gelegenheit an die Millenniumsziele des Jahres 2000 erinnern, die von 189 Staaten in Selbstverpflichtung unterschrieben wurde.

Kurz gefasst besagen sie: jeder Mensch der Erde hat ein Recht auf Entwicklung! 

Hier die Ziele im einzelnen:

Ziel 1: Extreme Armut und Hunger beseitigen

Ziel 2: Grundschulbildung für alle Kinder sicherstellen

Ziel 3: Förderung der Geschlechtergerechtigkeit

Ziel 4: Die Kindersterblichkeit um zwei Drittel senken

Ziel 5: Die Müttersterblichleit um 75% senken

Ziel 6: HIV / Aids, Malaria und andere Krankheiten bekämpfen

Ziel 7: Sicherung der ökologischen Nachhaltigkeit

Ziel 8: Aufbau einer globalen Entwicklungspartnerschaft, welche die Diskriminierung in  Handels- und Finanzsystemen überwindet und die Entschuldung fördert.

In erster Linie heißt das immer: professionelle Hilfe zur Selbsthilfe leisten. Wenn Sie darüber nachdenken, was und wie Sie diese Ziele im Alltag unterstützen können, denken Sie an die Gebote der Gastfreundschaft. Denken wir global: Sorgen wir für die Sicherheit der Gäste von Mutter Erde. Alle. Jetzt.

Zwischen Goldenem Horn und Gelsenkirchen

Mittwoch, 07. Februar 2007

dscn1063.JPG  Das Goldene Horn liegt am Bosporus. Wenn die Sonne in Istanbul untergeht hat man einen phantastischen Blick. Deutschland ist der wichtigste Außenhandelspartner der Türkei. Für viele Deutsch-türken, die in Deutschland geboren sind, deutsche Staatsbürger also, ist das Land ihrer Eltern und Großeltern seit einiger Zeit bereits als Arbeitsort sehr attraktiv. Sie sind frustriert, wie die Arbeitsuche in ihrem Geburtsland – hier in Germany – für sie läuft. Da Arbeitsnomaden dieser Art sich nicht an oder abmelden müssen, lebt der Grenzverkehr richtig auf.

Vom den 3,6 Millionen Türken, die laut Statistischem Bundesamt seit 1960 nach Deutschland einwanderten, sind 1,5 Millionen zurückgegangen. Besonders gut qualifizierte junge Leute mit türkischem Migrationshintergrund zieht es im Moment in ihre „Heimat“ zurück. Der Arbeitsmarkt ist für junge Deutsche bereits knapp – für junge Deutschtürken – ihren Erfahrungen nach – noch enger. Die Türkei hingegen hat sechs Prozent Wirtschaftswachstum!( Aber auch – offiziell laut Statistik – 10% Arbeitslosenquote )

Das Institut Isoplan in Saarbrücken berät seit langer Zeit Migranten über die Arbeitsmarktsituation in den jeweiligen Zielländern. Die türkischen Arbeitgeber schätzen Bewerber aus Deutschland wegen deutscher Tugenden wie Disziplin, Gründlichkeit und Verantwortungsbewusstsein. Mehrsprachigkeit und interkulturelle Kompetenz punktet ebenfalls.

Der „Preis“ den sie zahlen: Tausch eines angeblich sichern Sozialsystems gegen eine Konkurrenzgesellschaft. Ade Sicherheit. Außerdem fehlten die Netzwerke, die in Deutschland mit die Grundlage für die Karriere bilden. Deutsche Vorstellungen an türkische Verhältnisse anzupassen, fällt vielen auch sehr schwer. Aber die langen Sommerabende und der mediterrane Lebensstil tröstet über vieles hinweg. Istanbul ist eine Metropole am Meer, dreimal so groß wie Berlin. Die neuintegrierten „Almancilar“ oder „Deutschländer“, wie die Türken ihre deutschstämmigen Landsleute nennen, sprechen nach Feierabend an ihren „Stammtischen“ vom entspannteren Arbeitsverständnis und angenehmeren Lebensgefühl in der Türkei.

Für uns bleibt da nur zu sagen: Gastfreundschaft beginnt im Kopf und ist sie nicht im Kopf, dann ist sie nirgendwo. Andrè Heller sei dank.

Wahrscheinlich Weltmeister im Erben?

Samstag, 03. Februar 2007

geld.JPG  In Deutschland werden innerhalb der nächsten Jahre ca. 2000 Milliarden Euro vererbt…( Regieanweisung: kurze Pause zum nachdenken, ob man dabei ist ). Nur in der Schweiz könnte es noch besser aussehen. Das Bundesverfassungsgericht fordert in einer Grundsatzentscheidung eine gerechtere Besteuerung, die sich am tatsächlichen Wert der Erbschaft orientieren soll. Die Rede ist von der Erbschaftssteuer. Klingt vernünftig.

37,5 Millionen Haushalte von Flensburg bis Garmisch verfügen über ein Nettovermögen von ungefähr 6.500 Milliarden Euro. ( nach „German Wealth Report 2000„-Studie ) Interessant in diesem Zusammenhang ist eine Studie mit dem wohlklingenden Namen „Typologie der Wünsche„. Da steht: von 64 Millionen Bündesbürger über 14 Jahren erwarten ca. 30 Millionen ( also 46,5% ) eine Erbschaft oder haben bereits geerbt. Auch bei steigendem Einkommen erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, von einer Erbschaft zu profitieren.

Auch interessant bei diesem Thema ist: Wie sind denn die Testamente verfasst? In einer immer älter werdenden Bevölkerung, wo immer mehr Menschen keine direkten Erben haben – mangels eigener Kinder – stellt sich die Frage: An welchen Ideen, Projekten oder Initiativen sozialer und zukunftsnotweniger Arbeit orientieren sich Erblasser, bevor sie sterben?

Schätzungen zufolge, haben nur 4 – 6% der Deutschen ihren Nachlass klar und ordentlich geregelt. Manchmal entsteht auch zu lebzeiten eine Stiftung, die den Stiftungszweck, der mit dem Vermögen verfolgt werden soll, eindeutig festschreibt. Viele Initiativen in unserem Land und in der Welt können durch finanzielle Unterstützung dieser Art überhaupt nur (über-)leben und arbeiten.

Als Mediator hatten wir bereits mit Klärungshilfe in Erbschaftstreitigkeiten zu tun, wissen um die Notwendigkeit und Kunst eindeutiger und klarer Formulierungen, um den kostbaren Moment des rechten Zeitpunkts. Es ist eine einmalige Gelegenheit der Nachwelt durch sinnvolle Großzügigkeit im Gedächtnis zu bleiben.

Machen Sie rechtzeitig davon Gebrauch. Viele Menschen brauchen Sie.

 

Glückliche Querdenker

Dienstag, 23. Januar 2007

 open-topic-1_300.jpgWas brauchen wir zum Glück?…Zum Beispiel Querdenker. 

Querdenker erkennt man an ihren Motiven. Ruhm und Ehre, Titelchen und Pöstchen – schnickschnack. Weg damit. Nachteile, auch finanzieller Art – ja wenn es der Sache dient, warum nicht? Halb so wild. Querdenker haben oft kein Vermögen, geerbt von reichen Eltern oder hervorragende Kontakte nach oben, nach links und rechts. Diese Ordnung fühlt sich duch Querdenker oft empfindlich gestört. Paßt nicht ins Schema.

Der Querdenker möchte seine Gedanken und Ideen verwirklicht sehen, denn er hat sie sehr gründlich vorbereitet. Er handelt aus tiefster Ãœberzeugung und verfolgt langfristige Ziele. Er wildert oft in Arbeitsfeldern, die kaum jemand kennt. Neuland für viele – nie davon gehört. Er wird daher oft mit der Frage konfrontiert: Kann man denn davon leben?

Niemals kommt es dem Querdenker in den Sinn, zur Erreichung seiner Ziele „krumme Wege“ zu gehen. Er setzt zu 100% auf Kooperation, statt auf Korruption. Querdenker rütteln an Türen oder andere aus dem Schlaf. Sie sind unbequem und viele mögen sie nicht. Zumindesten nicht in der Nähe – und zu Gast hat man sie auch nicht gern. ( Wer weiß, ob man sie jemals wieder los wird.)  Das es sie gibt, ist schon irgendwie…toll. Haben Querdenker plötzlich „Erfolg“, haben sie plötzlich viele Freunde und Sympathisanten – überraschend, wo die alle herkommen.

Querdenker gelten als „das Salz in der Suppe„. Sie werden beschrieben als mutig und neugierig. Menschen auf der Suche nach neuen Wegen zu Denken und zu Handeln – jenseits ausgetretener Pfade. Ob es sich dabei um World Changer, neue Energiepolitik, die Universität im 21. Jahrhundert, neue Bilder für das Alter, Umgang mit Geld und Zinsen oder nachhaltiges Wirtschaften handelt. Zuerst geht es ihnen um die Idee, um die Quadratur des Kreises – wie es genau funktioniert, kommt später. Aber es kommt, ganz sicher.

Eigentlich müssten Querdenker alle erdenkliche Hilfe bekommen, die es gibt. Von allen Seiten. Solche Menschen sind sehr, sehr kostbar. Personifizierte Gedankenfreiheit und Menschlichkeit bekommt man nicht an jeder Ecke. Der schwierigste Gegner von Querdenkern ist die Ignoranz. Manchmal werden ihre Ideen auch von den Cleveren abgezogen. Hier zeigt sich die Not des Menschengeschlechts am deutlichsten. Wirtschaftlicher Profit in Form von Gier zum eigen Vorteil auf der Basis von Ideenklau, zeigt die mangelnde Größe und Unreife mancher Zeitgenossen.

Je mehr Menschen aber den Sinn und Wert des Querdenkers erkennen, desto geringer ist sein Risiko des Missbrauchs. So leisten Sie einen wertvollen Beitrag zu seinem Schutz, zur Gemeinschaftsbildung und zu Ihrem persönlichen Glück.

Zum Glück des Querdenkers sowieso.

Europa im Worldcafe

Mittwoch, 17. Januar 2007

In Deutschland sind die schwarz-rot-goldenen Fahnen – ausgelöst durch die WM im letzten Jahr – längst durch Beiträge in den politischen Redaktionen abgelöst worden. Auch Wirtschaftsforscher haben sich des Themas „Wirtschaftsfaktor Patriotismus“ angenommen. Matthias Matussek, der Kulturchef des Spiegel hat in seinem Buch „Wir Deutschen“ die Heimatliebe entdeckt. Vaterlandsliebe in Zeiten der Globalisierung und dem – nicht nur deutschen sondern – weltweiten Brain-drain-Phänomen könnte ein wichtiger kultureller und ökonomischer Faktor werden. 

Bildung, Fortschritt und Wachstum inklusive. Wer könnte das nicht wollen? Es lebe die regionale Wirtschaftsförderung, die ihre Bürger in der Entwicklung mitnimmt oder von den Bürgern ausgeht.

Unseren Recherchen zufolge handeln mittlerweile viele europäische Regierungen nach den Vorstellungen eines „ökonomischen Patriotismus“. Das heißt leider auch: Die Konkurrenz unter den einzelnen Mitgliedsstaaten nimmt wieder zu. Das Misstrauen gegenüber weiteren Integrationen wächst. 

Dafür eine Lösung zu finden, die mit einem Nobelpreis geadelt würde – das wäre doch mal eine wirksame Aufgabe für „die Geister“ im Jahr der Geisteswissenschaften. 

Es gibt einen Zusammenhang zwischen dem Wachstum überstaatlicher Organisationen, der Konzentration global agierender Konzerne und dem Wunsch nach „nationaler Identität“, auch nach ökonomischer Eigenständigkeit. Wirtschaftliche Liberalisierung macht den Menschen Angst. So kommt es „vor Ort“ an. 

Aufklärende, begleitende, erklärende, vesöhnende…menschliche Aktivitäten, sind nötig. Kann nie genug sein. In diesem Punkt sollten sich alle politischen Lager einig sein. Ist das wirklich so schwer? 

Deutschland sollte seinen Vorsitz in der Europäischen Union dazu benutzen, einen Teil der „Ängste“ zu bearbeiten. Unser Vorschlag dazu Richtung Bundeskanzlerin: Machen Sie doch die Meetings in Form eines Worldcafes. Europa ist ja schon da. Jeder spricht mit jedem, keine Hierachien, Ergebnisse offen und intensiv austauschen, gemeinsam für die Zukunft entscheiden und die über 400 Millionen Menschen in Europa nicht vergessen. Dann sind Sie richtig innovativ. 

Deutschland im Worldcafe – gastfreundlich und geistreich.     

Unter den Augen der Welt

Mittwoch, 03. Januar 2007

Vor einiger Zeit haben wir einen Beitrag zum Thema „Nation Branding“ geschrieben. Simon Anholt ist der Initiator des „Anholt Nation Brands Index“ der deutlich macht, wie stark das Interesse an Markentheorie bei den Regierungen der Welt ist. Es geht also darum, auf effektive Weise die Reputation eines Staates zu verstehen, zu erklären, darzustellen – wenn Sie so wollen: welche Note schreiben wir auf das Karteikärtchen.

Auf den ersten Blick kann es für Nichteingeweihte verwirrend sein, einen Staat wie ein Produkt im Supermarkt zu betrachten. Aber man hat herausgefunden, dass die Öffentlichkeit bei dem Versuch, sich in einer immer komplexer werdenden Welt zu orientieren, zur Simplifizierung neigt. Und das wird – aus der Sicht und den Interessen der jeweiligen Regierungen – den Staaten und den vielfältigen Aufgaben nicht gerecht.

Deshalb ist der internationale Branding-Boom und die Idee eines „Brand-Managements“ so populär. Und außerdem: wenn es zur Excellenz der Haltungen und der jeweiligen Steuerungsmodule beitägt – bitte. Wir alle – das Volk – werden dann davon profitieren.

Wie sieht es denn nach dem „Anholt Nation Brands Index“ in Deutschland aus?…Nun, wir haben die siebtstärkste Marke von 25 ( Australien 1ter – Türkei letzter! ), wir sind mehr daran interessiert, unser Image zu pflegen, als es zu verändern oder zu entwerfen, unsere Regierungsform wird geschätzt, man erkennt unser Investitionpotential an, die Deutschen schätzt man als Angestellte oder Manager, weniger als Freunde oder Gastgeber!!!, dh Platz 4 bei „hireabillity“ ( würde ich einstellen ) und Platz 15 bei „Gastfreundschaft“, wir sind effektiv und verlässlich, weniger lustig und sympathisch. Wir schneiden als sicheres touristisches Reiseziel sehr schlecht ab, Platz 15, und werden als „voraussagbar“ kategorisiert.

Wir gelten als schlechte Repräsentanten unseres kulturellen Erbes, liegen weit hinter England, Frankreich, Italien oder Spanien. Unser Markenimage macht einen gesunden, aber harten und kalten Eindruck. Wir werden als Volk nicht mit Begriffen wie Gastfreundschaft, Wärme, Schönheit, Kultur oder Freude belegt.

Frage: Wie kommen solche Vorurteile international zustande? Jeder, der mit Vorurteilen arbeitet weiß, dass nur die Behauptung des Gegenteils nichts bewirkt. Was zählt sind Beweise und Erfahrungen. Und: das man die Deutschen im Business für vertrauenswürdige Partner hält, ist ja schon mal was. Umgekehrt wäre es bestimmt schwieriger.

Was aber auch noch in der Analyse steht: wie jede große soziale Unternehmung hängt auch „Nation Branding“ von der Kraft visionärer Führung ab. Damit haben wir natürlich aufgrund jüngster Geschichte ein Problem.

Trotzdem, den Schlusssatz möchte ich gerne zitieren:“Wie die meisten anderen Länder muss Deutschland lernen, wie man an sich selbst glaubt, bevor es andere glauben machen kann.“

Wie sehen Sie das?

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